Was bietet ganzheitliches Care-Management?
Aufgabe
- Es sichert den systematischen Informationstransfer zwischen den Beteiligten
- Es sorgt für koordinierte Kommunikations- und Unterstützungsprozesse
- Es steuert die strukturierte Zusammenarbeit aller involvierten Stellen
Im Zentrum unserer Dienstleistung steht der umfassende «Care-Gedanke». Das bedeutet ganzheitliche Vorsorge und methodische Unterstützung für Versicherte, Unternehmen und Pensionskassen.
Erfolgreiches, lösungsorientiertes Care-Management erfordert die vertrauensvolle Kooperation zwischen Versicherten, Unternehmen und Care-Management. Deshalb kontaktiert die Care-Managerin alle Beteiligten persönlich, begegnet ihnen mit neutraler Einstellung und wahrt absolute Vertraulichkeit. Der Schutz und die Würde der betroffenen Personen stehen immer an erster Stelle.
Was bringt ganzheitliches Care-Management?
Nutzen
- Es schützt Versicherte vor der Erwerbsunfähigkeit und reduziert Absenzen
- Gemeinsam mit den Beteiligten erarbeiten wir Lösungen
- Es vermindert den Prämienaufwand für Pensionskasse und Taggeldversicherung
Durch Früherkennung und Wiedereingliederung besteht die Möglichkeit, dass Arbeitnehmende im Erwerbsprozess verbleiben können. Denn je länger eine Person wegen Krankheit oder Unfall vom Arbeitsplatz abwesend ist, desto geringer ist die Chance der Rückkehr. Der optimale Zeitpunkt für eine Wiedereingliederung liegt zwischen 6 Wochen und 6 Monaten nach Beginn der Erkrankung. Genau hier setzt das ganzheitliche Care-Management an: Wir unterstützen potentielle Invaliditätsfälle frühzeitig. So stellen wir die Weichen für die rasche Reintegration der betroffenen Person. Entsprechende Massnahmen im Arbeitsumfeld zusammen mit dem Arbeitgeber ermöglichen den vorübergehenden Einsatz für andere Tätigkeiten oder im Teilzeitpensum.
Wie funktioniert das ganzheitliche Care-Management?
Umsetzung
- Umfassende, kontinuierliche Fallbetreuung durch einen Ansprechpartner
- Neutrale, lösungsbezogene Beratung und Betreuung in allen Bereichen
- Methodische, klientenzentrierte Vorgehensweise
Erfolgsge-
schichten
Klientin (Mary), 52, Bipolare Störung, Alkoholkrankheit
Begleitung durch uns: 2½ JahreKurz nachdem Mary ins CM übernommen wurde, verlor sie ihre Arbeitsstelle. Etwas später stellte sich heraus, dass sie 85‘000 Franken Schulden hatte und schwerst alkoholkrank war. Während wir Mary begleiteten, hatte sie mehrere Aufenthalte in psychiatrischen Kliniken, teilweise in geschlossenen Abteilungen. Sie verlor ihre Wohnung und kam zeitenweise mit zwei Säcken ihres Eigentums bei fragwürdigen Kollegen unter. Sämtliche Ärzte, mit denen wir sprachen, hatten die Klientin aufgegeben. Niemand glaubte wirklich daran, dass Mary es schaffen würde – psychisch wie auch körperlich. Gemeinsam mit Mary begannen wir mit einer Schuldensanierung, die in einen Privatkonkurs mündete. Somit wurde verhindert, dass sie immer weiter in die Schuldenfalle geriet. Die Alkoholkrankheit und die psychischen Belastungen waren so stark, dass Mary immer wieder in psychiatrischen Kliniken behandelt werden musste. Mary versuchte sich mehrmals das Leben zu nehmen, beim letzten Mal hatte sie 3.7 Promille Alkohol im Blut. Nach diesem drastischen Erlebnis entschied sich Mary für den Entzug. Wir begleiteten Mary 2½ Jahre, es fanden zahlreiche Gespräche mit Ärzten, Therapeuten und der Klientin statt. Wir unterstützten Mary bei der Schuldensanierung, der Wohnungssuche, Bewerbungsschreiben und gaben sie nie auf. Kurz nachdem Mary ihre Alkoholkrankheit überwunden hatte, fand sie eine neue Anstellung. Sie hatte ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Mary schrieb einige Zeit später ein Buch über ihre Erfahrungen mit dem Titel «Hilfe, mein Fahrausweis ist weg!»
Klientin, 38, körperliches Burnout
Begleitung durch uns: 10 MonateKurz nach der Anmeldung durch den Arbeitgeber, fand das Erstgespräch bei der Klientin zu Hause statt. Die kleinste Anstrengung ermüdete sie – selbst duschen und Haare waschen war nicht in einem Schritt möglich. Seit Wochen hatte sie erhöhte Temperatur. Das Blutbild war durch häufige Antibiotikatherapien schlecht, sie hatte diverse Pilze im Blut. Seit kurzem war sie bei einem Naturarzt in Behandlung. Wir empfahlen unserer Klientin zudem mit unserer Heilpraktikerin zusammenzuarbeiten, womit sie einverstanden war.
Unterstützt durch das CM fand ein klärendes Gespräch mit dem Arbeitgeber und der Klientin statt. Dabei wurde auch eine mögliche IV-Anmeldung ins Auge gefasst. Weiterhin fanden regelmässige Gespräche mit der Klientin, der IV und dem behandelnden Arzt statt.
Als die Klientin genug Kraft hatte, begann sie in kleinen Schritten (4x2 Stunden) mit einem externen Aufbautraining, da dies im Betrieb nicht möglich war. Es stellte sich heraus, dass sie nicht mehr zur langjährigen Firma zurückkehren wollte. Die stetige Steigerung im Aufbautraining verhalf der Klientin nach nur 4 Monaten wieder zu einer 100 % Arbeitsfähigkeit. Zwischenzeitlich fand sie eine neue Arbeitsstelle und konnte nach Abschluss des Trainings erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden.
Klient, 56, Schulterprobleme
Begleitung durch uns: 4 MonateIm ersten Telefonat nach der Krankheitsmeldung durch den Arbeitgeber teilte der Klient uns mit, dass die Schmerzen in den Schultern schon seit längerer Zeit vorhanden seien. Immer wieder war er deshalb für kurze Zeit arbeitsunfähig. Anfang 2018 verschlimmerte sich der Zustand, er konnte seine Arme nicht mehr schmerzfrei bewegen. Vor allem in der Nacht waren die Schmerzen stark. Der Hausarzt schickte den Klienten zu einem Spezialisten. Diagnose: Frozen Shoulder – eine schmerzhafte Bewegungseinschränkung des Schultergelenks. Die Physiotherapie wurde intensiviert.
Nach 4-wöchiger Arbeitsunfähigkeit fand unser Intake-Gespräch statt. Wir analysierten die private und berufliche Situation des Klienten, eruierten Bedürfnisse und legten Ziele fest. Der Klient war teils im Büro teils auf der Baustelle eingesetzt. Arbeitsunfähig zu Hause zu bleiben fiel ihm sehr schwer. Deshalb regten wir an, mit dem Arzt oder Therapeuten das Formular Tätigkeitsfähigkeit auszufüllen um herauszufinden, ob der Klient mit einem Arbeitsversuch im Büro starten könnte. Wir empfahlen ihm zudem mit unserer Heilpraktikerin zusammenzuarbeiten, womit er ebenfalls einverstanden war. 5 Monate nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit konnte der Klient - vorläufig in angepasster Tätigkeit - die Arbeit wieder zu 100 % aufnehmen. Die Beweglichkeit seiner Schultern war fast vollständig zurückgekehrt und er konnte seinen beruflichen Aufgaben nach eigener Aussage mit Freude wieder erfüllen.
Klient, 41, Angst und Zwangsstörung
Begleitung durch uns: 1½ JahreDer Klient war seit längerem stationär in der Klinik. Während des Wechsels in die Tagesklinik war ein Arbeitsversuch bzw. Belastbarkeitstraining geplant.
Der Arbeitgeber gelangte an uns mit der Bitte, den Arbeitsversuch zu begleiten. Mit dem Einverständnis des Klienten fand ein Erstgespräch statt. Der Arbeitsversuch, welcher bereits vorgängig mit dem Arbeitgeber und dem Klienten geplant wurde, erwies sich als schwierig und für alle Beteiligten unbefriedigend. Damit dieser Versuch zielgerichtet weitergeführt werden konnte, kamen auf Vorschlag des CM alle Beteiligten (Ärzte, Vorgesetzte, Klient und CM) am runden Tisch zusammen. Die IV-Früherfassung wurde rechtzeitig vorgenommen und die Taggeldversicherung regelmässig vom CM informiert. Zusätzlich zur psychologischen Behandlung wurde ein Coaching direkt am Arbeitsplatz durchgeführt. Die IV und das CM unterstützten den Arbeitgeber und den Klienten mit diversen Massnahmen.
Es fanden regelmässige Besprechungen am runden Tisch mit dem Klienten, Vorgesetzten, Coach, Psychologen, IV und CM statt, welche das CM organisierte und koordinierte. In diesen Besprechungen wurden die Ziele gemeinsam definiert. Mit all diesen Massnahmen konnte die Arbeitsfähigkeit stetig gesteigert werden. Nach 1½ Jahren der Erkrankung konnte der Wiedereingliederungsprozess erfolgreich abgeschlossen werden. Der Klient ist wieder voll arbeitsfähig und hat nach eigener Aussage grosse Freude an seiner Arbeit.
Klient, 52, Überbeine (Ganglione) und Arthrose
Begleitung durch uns: 4 JahreDas Erstgespräch fand nach einem Spitalaufenthalt statt. Der Klient war ursprünglich Gärtner, jedoch arbeitete er seit über 20 Jahren als Bauarbeiter bei seinem Arbeitgeber. Er hing sehr an dieser Firma, da er an deren Aufbau mitgewirkt hatte. Ihm standen zahlreiche Operationen an mehreren Gelenken bevor. Seiner Arbeit nachzugehen war vorläufig unmöglich. Er konnte kaum gehen, privat und beruflich war seine Situation sehr schwierig. Eine Hoffnungslosigkeit stieg in ihm auf und er sorgte sich um seine Zukunft. Wir beschlossen, eine IV-Anmeldung vorzunehmen, kurz darauf fand ein Erstgespräch bei der IV statt. Der Druck und die psychische Belastung nahmen von Tag zu Tag zu. Wir besprachen die Möglichkeit, einen Psychiater beizuziehen. Der Klient tat sich schwer damit. Nach vielen Gesprächen entschied er sich für eine psychiatrische Begleitung, was ihm sehr guttat. Ebenfalls war er bereit mit Heilpraktikerin zusammenzuarbeiten. Der Klient war sehr besorgt um seine Gesundheit und tat alles, um gesund zu werden. Wir übernahmen diverse Heilungskosten.
2 Jahre nach Eintritt der Arbeitsunfähigkeit und nach zahlreichen Spitalaufenthalten und Therapien konnte der Klient wieder eingegliedert werden. Er begann mit einem externen Aufbautraining als Gärtner zu 50 %. Eine Wiederaufnahme seiner bisherigen Arbeit im alten Betrieb war nicht möglich. Wir aktualisierten die Bewerbungsunterlagen, die IV zog einen Job-Coach bei und der Klient fing an, sich einen neuen Arbeitgeber zu suchen. Die Jobsuche gestaltete sich jedoch sehr schwierig. Nach unzähligen Absagen und vertieften Abklärungen wagte der Klient, mit Unterstützung der Arbeitslosenkasse, den Schritt in die Selbständigkeit – mit Erfolg. Während des gesamten Prozesses begleiteten wir den Klienten bei den Gesprächen mit der IV, besprachen mit ihm Massnahmen und unterstützten ihn bei Kummer und Freude.
Klient, 45, Burnout
Begleitung durch uns: 3 MonateKurz nach der Krankheitsmeldung wurde der Klient beim CM angemeldet. Er litt an Schlaf- und Konzentrationsstörungen. Das Aufstehen am Morgen fiel ihm zunehmend schwer und es machten sich Wut und Frustration breit. Die Situation im Unternehmen war schwierig. Der Klient wurde durch seinen Hausarzt an einen Psychiater verwiesen. Nach einem Monat psychologischer Behandlung fanden Gespräche mit dem Klienten, dem CM und dem Arbeitgeber statt, um den Wiedereinstieg zu planen. Vereinbart wurde ein Arbeitsversuch zu 50 % während 2 Wochen. Zur beruflichen Unterstützung erhielt der Klient einen Coach, der ihn über die Arbeitsfähigkeit hinaus begleitete. Regelmässige Telefonate sowie Austausch über E-Mails fanden zwischen allen Beteiligten statt. Dank der raschen Intervention und der engen Prozessbegleitung konnte der Klient nach 3 Monaten die Arbeit wieder voll aufnehmen.